Jahresrückblick 2023 – Wie kann man Zeit haben, wenn sie dich hat?
„Nichts ist absolut. Alles verändert sich, alles bewegt sich, alles dreht sich, alles fliegt und verschwindet.“ Frieda Kahlo
Seit einigen Tagen überlege ich, wie ich den Jahresrückblick 2023 verfasse, ihn einleite, welches Resümee zu ziehen ist. Und heute, am 30.12.2023, lese ich beim Besuch der „VIVA FRIDA KAHLO – IMMERSIVE EXPERIENCE“ in Berlin dieses Zitat. Passend, dachte ich …
„Wie kann man Zeit haben, wenn sie dich hat?“ fragt sich ein Protagonist der (ich finde herausragend guten) Serie DARK und erinnert damit messerscharf an eine hoffentlich allen klare aber nur zu oft vergessene, vernachlässigte Tatsache: unsere Zeit ist bemessen. Sie wird erbarmungslos ihr Ende finden und nur wir selbst können, natürlich im Mantel der gesellschaftlichen Möglichkeiten, bestimmen, ob und wie wir sie nutzen.
Was war/ist Quackensturm 2023, haben wir unsere Zeit genutzt, haben wir alles richtig gemacht? Ich weiß, gerade der zweite Teil der Frage geht tief, sehr tief, niemand macht immer alles richtig, aber blicken wir zunächst einfach mal zurück:
Das vergangene Jahr war wieder voller Erlebnisse: in den Bergen, kulturell, familiär und beruflich. Natürlich bleiben die privaten Angelegenheiten wieder außen vor, ich fasse es mal mit „positiver Trend“ zusammen, anders würde es wohl auch nicht möglich sein, auf diese Fülle des Erlebten zu kommen.
So haben wir kulturell so richtig „abgeschöpft“, Konzerte von Röyksopp, Rammstein und des Bergsteigerchors des Sächsischen Bergsteigerbundes, der Bergfinken, besucht, große Opernabende in der Staatsoper Berlin, Semperoper Dresden und Felsenbühne Rathen erlebt,
Ausstellungen über Edvard Munch im Barberini Potsdam, Salvadore Dali in Brügge und Frida Kahlo in Berlin gesehen.
Aber auch den Kopf über das Staatstheater Cottbus geschüttelt, das sich immer mehr in nicht nachvollziehbare Inszenierungen, Geschreie statt normaler Sprache, unnötiger übertriebener Nacktheit – nein, wir sind nicht prüde, aber das geht inzwischen zu weit – verliert. Dreimal haben wir Vorstellungen in der ersten Pause verlassen – und wir gehören auf jeden Fall zu denen, die auch „andere“ Kunst tolerieren.
Mit dem wieder organisierten Ludwig-Leichhardt-Trail-Ultralauf, immerhin schon die 10. Auflage, haben wir unseren Beitrag für den Sport geleistet, mit Teilnahmen am JUNUT104, dem Cottbuser Ultralauf, am Oberlebemarathon, Rennsteiglauf und Oberlausitztrail waren wir selbst sportlich aktiv. Und mit dem 24-Stunden-Lauf Mad Chicken Run sogar teilweise zu zweit – unvergessen wird bleiben, wie Almuth mich ca. 20 km begleitet und aus einer tiefen Krise geholt hat.
Und unsere Bergabenteuer: neun Mal waren wir kletternd im Elbsandsteingebirge und im Zittauer Gebirge unterwegs, haben schöne Bergfahrten erlebt und wieder einmal mit dem Schusterweg am Falkensein, gestiegen mit und für die Buschmüllerin Andrea, den unschlagbaren Höhepunkt erlebt. Die Buschmühle im Kirnitzschtal war dabei wiederholt unser Anlaufpunkt, hier konnten wir mit dem Stollenanstich einen der schönsten Abende des gesamten Jahres erleben, wohlwollend spüren, dass es schön ist, zur Gemeinschaft der Sächsischen Bergsteiger zu gehören.
Es könnte noch das eine oder andere erwähnt werden, aber das ginge hier zu weit.
Jedenfalls haben wir das Gefühl, unsere Zeit gelebt und gut genutzt, trotzdem aber auch viel wertvolle Zeit sinnlos liegen gelassen zu haben.
Aber wie heißt es am Anfang dieses Beitrages? Nichts ist absolut. Alles verändert sich, alles bewegt sich, alles dreht sich, alles fliegt und verschwindet.
Richtig! Doch ich will ergänzen: solange man verhindern kann, dass Manches verschwindet, sollte man das Verhindern, wenn es den Erhalt wert ist!
In diesem Sinne
Berg heil,
auf ein glückliches und lebenswertes Jahr 2024
und wie immer danke an alle, die mit mir, mit uns 2023 gelebt und erlebt haben. Freuen wir uns auf die Zeit des Jahres 2024, die uns gegeben sein wird!