Tour 06/2023 - Zum elften Mal der Falkenstein
Diesen Titel hatte ich schon einmal, erst vor kurzem? Nein, nein, es gibt ein feines Detail: damals hatte es geheißen „ein Falkenstein“, und gemeint war damit der im Zittauer Gebirge. Würde es diesmal wieder „ein Falkenstein“ heißen, müsste davor „zum zwölften Mal“ stehen. Aber es bleibt bei der Elf, denn es geht um den einen, den großen, den mächtigsten Gipfel der Sächsischen Schweiz, um den Falkenstein in den Schrammsteinen, abermals bestiegen über den Schusterweg.
„Also wenn ihr Lust und Zeit habt, ich hätte vom 10. bis 14. September unerwartet ein Zimmer frei!“ hatte die Buschmüllerin Andrea Gernert zu mir gesagt, als wir mit Hoffmans bei unserer Tour im August zum Essen dort eingekehrt waren. Das klang gut, und da die Ruhetage der Buschmühle in diese Zeit fallen würden, hatte ich kurzerhand vorgeschlagen, gemeinsam den Falkenstein via Schusterweg zu besteigen – auf den war Andrea lange scharf, wie wir wussten.
Schnell war der Termin mit Almuth abgesprochen, das Zimmer gebucht und bei unserem Besuch der Felsenbühne Rathen noch ein in diese Zeit passendes Event gefunden – das jährliche Bergsingen des Bergsteigerchors Kurt Schlosser am Kleinhennersdorfer Stein.
Am Kleinhennersdorfer Stein wiederum steht mit dem Räuberhöhlenturm ein echter Einzelgipfel, der den Weg allein nicht lohnt, der mir aber noch im Vorstieg und Almuth überhaupt fehlte und mit dem Bergsingen gut zu kombinieren war.
Der Zustieg über den Kleinhennersdorfer Stein entpuppte sich als wunderschön und sehr empfehlenswert, der Gipfel an sich war reines Klettervergnügen und der anschließende Chorbesuch beeindruckend schön.
Nach einem weiteren Klettertag am Mandarin im Bielatal, an dem wir ein paar Wege mehrfach stiegen und einige Techniken auffrischten, war es so weit!
Wegen der Wetterprognosen einen Tag früher als geplant ging es zu dritt zum Falkenstein und ca. vier Stunden über den Schusterweg auf den Gipfel und wieder hinab. Auch wenn das mein elfter Aufstieg war (für Almuth Nummer drei, für die Buschmüllerin das Debüt), war das wieder eine große herausfordernde und erlebenswerte Bergfahrt, ein Kletterhochgenuss in einem sehr angenehmen Team! Danke Mädels, für diesen großartigen Tag!
Wie so oft aber hatte dieser großartige Tag seine Spuren hinterlassen, Hautabrieb und blaue Flecken sind egal, nur dieser Muskelkater war fürchterlich. Und dann: diese Tour ist nur schwer zu toppen, man kann am Tag darauf nur sehr schwer etwas Gleichwertiges drauflegen.
Also taten wir das, was die meisten Besucher im Elbsandsteingebirge sind, wir machten einen auf Touristen. Entdeckten den Wachberg mit Wachbergbaude bei Saupsdorf (sehr empfehlenswert), bestaunen die neue schwebende Aussichtsplattform an der Bastei bei Rathen und, das musste einfach sein, machten einen kleinen Abstecher in das böhmische Waldbrandgebiet des Vorjahres.
Und, auch wenn es dort noch immer fürchterlich aussieht, blieb diesmal ein Lächeln drüber. Denn Ruß und Asche sind kaum noch vorhanden, frisches Grün übernimmt die Oberhand zwischen den verbrannten Baumstämmen, die Natur holt sich ihre Berge zurück! Schön, das zu erleben!