Steinschlag am Jubiläumsgrat
Helme sind einfach lästig und überflüssig
... oder doch nicht?
Steinschlag gehört wohl zu den Ereignissen einer alpinen Tour, die am häufigsten vorkommen. Zum Glück aber zumeist in weiter Ferne. Anders am 22. Juli 2003 auf dem Jubiläumsgrat .
Aldo, letzter seiner Gruppe, näherte sich im Aufstieg zur Inneren Höllentalspitze gerade der Drahtseilversicherung einer Steilflanke als über ihn aus ca. 15 m Höhe der Ruf "Stein" ertönte.
Sofort nahm er Deckung, den Kopf und Körper so nah wie möglich an die Wand und den Rucksack so weit wie möglich nach oben. Dann krachte es schon gewaltig: Der laut Beschreibung der anderen annähernd handballgroße Stein setzte einmal auf, zersprang in zwei Teile und während ein Teil ins Tal fiel, sprang das andere über die über Aldo stehende Kletterin hinweg und schlug seitlich in Aldos Helm ein. Von dort prallte er ab, schlug nun auf die linke Schulter um schließlich auch hinab ins Tal zu poltern.
Der Helm hatte einen ordentlichen Einschlag, die Schulter auch. Sie schmerzte zwar gewaltig und auch Blut floss zunächst, aber zum Glück blieb alles im Rahmen. Die Tour ging weiter und wurde, wie unserem Bericht ja zu entnehmen ist, auch erfolgreich beendet.
Beim Arztbesuch nach der Rückkehr wurde aber schließlich das gesamte Ausmaß deutlich: die Schulter war gebrochen ... Glück im Unglück: der Bruch lag an so einer günstigen Stelle, dass sich die Beeinträchtigungen in Grenzen hielten
Nicht auszumalen sind aber die Folgen, die eingetreten wären, wenn Aldo ohne Helm unterwegs gewesen wäre. Im günstigsten Fall wäre nur diese Tour zu Ende gewesen!
Helme sind nur so lange lästig bis man sich an das Tragen gewöhnt hat. Und überflüssig sind sie erst recht nicht, sondern sie sind ein Muss in den Alpen ... oder bist Du noch immer anderer Meinung?