29.10.2000 - Absturz an der Nonne
Stürzen gehört dazu - nur nicht so!
Ausgangssituation:
Nach einigen Einklettertouren an der Nonne (Gebiet der Steine, Rauenstein) ist der Durchstieg der Südwand, VI, vorgesehen. Aldo steigt vor, Volker sichert.
Aldo klettert in seinem damaligen Leistungsgrenzbereich. Volker sichert per HMS am Anseilpunkt seines Klettergurtes ohne selbst fixiert zu sein. Um besser zusehen zu können, sitzt er zudem einige Meter über einer kleinen Schlucht hinweg entfernt.
Nach dem zweiten Ring versteigt Aldo sich zu weit nach rechts, gerät in eine schwerere Führe (Flaschenzug, VII b), überstreckt sich, um einen Griff zu erreichen und verliert dabei die Reibung der Füße. Es kommt zum Absturz.
Durch den Fangstoß wird Volker aus dem Sitz und über die kleine Schlucht hinweg in Richtung Wand gerissen. Mit einem Bein versucht er, seine Bewegung an der wandseitigen Schluchtbegrenzung abzubremsen. Das gelingt. Aldo kommt aufgrund des "Entgegenkommens" des Sicherungsmannes nach einem Pendelsturz unterhalb des zweiten Ringes zum Halt.
Unfallfolgen:
Aldo blieb unverletzt. Volker zog sich infolge seines "Riesensatzes mit Fußbremse" einen Muskelfaserriss zu und war längere Zeit "außer Gefecht".
Fehler:
Kletterfehler: Aldo hat, mit den Füßen auf Reibung stehend, die Reibung vernachlässigt und damit aufgegeben, um einen fernen Griff zu "erhaschen". Da der Griff nicht erreichbar war, war der Stand nicht mehr zu halten.
Sicherungsfehler: Der Sicherungsmann war bei aktiver Körpersicherung zu weit von der Wand entfernt und zudem nicht rückgesichert.