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Am Frosch Nikolsdorfer WändeEin Kind fällt uns ins Tal
Der Hammer bisher

Bei unserer Pfingsttour 2008 durch den Elbsandstein hatte Freddi Selle (damas 10) etwas Neues entdeckt: seine Vorliebe fürs Klettern. Dabei und wenig später entdeckte und vertiefte er auch seine Freundschaft zu Johanna Wiesner und Max. Was lag also näher, als ein völlig auf die Kinder zugeschnittenes Wochenende in Sachsen zu organisieren. Und das war dieses bis auf das Finale eigentlich so wunderschöne und erfüllende letzte Juniwochenende 2008...

Von unserem Stammquartier in Mittelndorf aus war es am Samstag wandernd über den Panoramaweg zum Lichtenhainer Wasserfall, zum Kuhstall und schließlich durch wildromantische Schluchten zum Rabentürmchen am Lorenzstein gegangen. Ein hervorragender Kindergipfel, der leider im Absturzgelände steht. Aber unsere drei „Jungkletterer" wissen wie man sich verhält, sie sind (eigentlich) genau so vorsichtig wie wir.

Alle haben mit Bravour den Gipfel über den Alten Weg (I) und auch wieder das Tal erreicht und selbst Mama Christiane hatte ihre Ängste vor Aufstiegen und Abseilen überwunden und das Bergglück dieses Tages abgerundet. Die Kinder waren dann noch so verrückt, in der eiskalten Kirnitzsch zu schwimmen (dabei hatte ich nur 50 Cent Prämie ausgesetzt), waren einfach nur happy und abends dann todmüde und freiwillig zeitig im Bett.

RaabentuermchenFür den Sonntag hatte es bis dahin noch keinen festen Plan gegeben. Da aber alle drei Kinder weiter klettern wollten, wurde kurzerhand das Gebiet der Nikolsdorfer Wände, speziell der Frosch, als Tagesziel ausgewählt. Auch hier schafften sie es über den Ostriss (II) und dann sogar über die Tour „Opas Idee" (V) auf den Gipfel.

Das schrie natürlich nach Belohnung, nach mehr Abenteuer. Und so ging es wandernd in das gerade bei Kindern beliebte Labyrinth bei Langenhennersdorf. Eine niedliche Felsgruppe von nur wenigen Metern Höhe, in der man sich so richtig verirren könnte, wären die Felsen nicht nummeriert.

Die Überraschung hatte gesessen! Die Kinder waren begeistert! Und nach elterlicher Begleitung durften sie schließlich auch allein durch die Schluchten ziehen. Es kann da ja nun wirklich nichts passieren, zählen können sie ja, um den Ausgang zu finden.

Aber der Titel dieses Beitrages und der bis hierher gespannte Bogen lassen wohl jeden erahnen, dass es traumatisch anders kam. Es geschah das, was wir immer zu verhindern versuchen, der Fall, vor dem sich jeder besonders fürchtet aber mit dem man wohl immer rechnen muss:
Die Kinder waren wie viele andere Kinder und Erwachsene auf die Felsen gestiegen, Freddi rutschte beim Sprung über eine zu  breite Spalte ab, prallte gegen den anderen Felsen und stürzte nicht nur wenige Meter in die Tiefe.

FreddyDie nächsten Stunden waren wie ein Film: zufällig anwesende Medizinstudenten übernahmen die Erstversorgung des anfangs bewusstlosen Kindes und die Betreuung der schockierten Mama. Die Bergwacht war rasend schnell aber nach unendlich lang empfundener Zeit zur Bergung vor Ort, dann Notarzt, Intensivstation ...

Erst Stunden später dann die Gewissheit über das, was jeder von uns so brennend gehofft und gewünscht hatte: Freddi hatte einen Schutzengel an Bord gehabt! Außer Prellungen und Schürfwunden keine Brüche oder anderen ernsthaften Verletzungen. Die schwere Gehirnerschütterung musste zwar intensivmedizinisch betreut werden, aber auch hier konnte am Montagvormittag nach durchfürchteter Nacht Entwarnung gegeben werden.
wir, aber vor allem Freddi, hatten Glück im Unglück! Das wir die traumatischen Bildern erst einmal verarbeiten müssen, steht auf einem anderen Blatt und ist das Wenigste.

Zusatz für die, die uns kennen, und speziell für diejenigen, von denen wir als „Sicherheitsfanatiker" belächelt werden (was wir mit einem ebensolchen Lächeln gern hinnehmen):
Schuld an diesem Unfall ist niemand, denn wir können und müssen unsere Kinder nicht auf Schritt und Tritt im Auge behalten. Dieser im Ergebnis noch glückliche Unfall zeigt aber, dass man gerade in den Bergen selbst in sicher gewähntem Gelände auch das Unmöglichste im Auge behalten muss. Wir können einfach nicht genug auf unsere Sicherheit und die unserer Begleiter achten!

Denn nicht immer gibt es Schutzengel — und Glück ist nur eine positive Spielart des Zufalls!

 

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