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Paternkofel NordnordwestgratPaternkofel / Paterno, 2744
Nordnordwestgrat ( III+ )

Der Paterkofel ist durch uns erstmals im Oktober 2003 über den Innerkofler-Klettersteig bestiegen worden. Alle allgemeinen Informationen befinden sich im dortigren Tourenbericht, der über die jeweilige Verlinkung "Innerkofler-Klettersteig"  zu erreichen ist.
Wer den Nordnordwestgrat beginnend bei der Drei-Zinnen-Hütte ersteigt und anschließend zum Paternsattel absteigt, kombiniert praktisch die Begehung eines herausragenden Klettersteiges mit einer nicht weniger herausragenden Klettertour.

 

italienische FahneTalort und Ausgangspunkt:
Cortina d'Ampezzo, Missurin, Auronzo-Hütte (mautpflichtige Straße) oder ab Sexten/Moos zur Drei Zinnen Hüüte

Anforderungen:
III+, überwiegend II und III,
Kletterlänge: 280m, Kletterzeit: Angabe lt. Führer 2 Std., wir haben 3,5 Std. gebraucht.

Der Zustieg:
Dem Innerkofler-Klettersteig von der Drei-Zinnen-Hütte folgend bis zum Ende des Kriegsstollens. Unmittelbar nach dem Stollenausgang führt der Klettersteig drahtseilversichert steil rechts aufwärts, um wenig später einen scharfen Linksbogen zu machen. Unmittelbar dort befindet sich der Einstieg. Würde man den Bogen nicht gehen, würde man direkt in die Rinne, in der diese Tour beginnt,  steigen müssen. topoZustiegsdauer: max. 45 min

Die Führe am Nordnordwestgrat des PaternkofelsDie Route:

1. SL: Man folgt der geröllgefüllten Rinne  bis an eine senkrechte (in anderen Führern heißt es "überhängende") Wand, die die Rinne scheinbar abschließt und den Weiterweg versperrt. ca. 40 m, II, sehr brüchig und steinschlaggefährdet;

2. SL: Man verlässt die Rinne nun in Aufstiegsrichtung links haltend über steiles kleingriffiges Gelände (III+) um so bald wie möglich im Bogen oberhalb der sperrenden Wand in die Rinne zurückzukehren und ihr bis zur Scharte zwischen der Wand des Gipfels und dem oberen Gratturm zu folgen. ca. 45 m, II bis III+, sehr brüchig und steinschlaggefährdet;

3. SL: Man verlässt die Scharte, indem man einen deutlich erkennbaren Riss, wir Sachsenkletterer würden es eher einen Kamin nennen, ersteigt, der oben durch einen Block versperrt ist. Den umgeht man in Aufstiegsrichtung am besten links an der Wand. Dann geht es angenehm über zwei Rampen links haltend aufwärts bis zu einem guten Standplatz an einer senkrechten gelben Wand. Dort offenbart sich dann ein bis dahin versteckter Riss hinter einer der Wand vorgelagerten Platte. ca. 45 m, II und III,

4. SL:  Man folgt nun dem bis dahin versteckten Riss, jetzt rechtshaltend in Aufstiegsrichtung, spreizt oberhalb des Risses zwischen einem Block und der Wand hoch und steigt schräg aufwärts bis unmittelbar an den Grat (jetzt verdammt luftig). ca. 40 m, II und III+ (III+ ist unseres Erachtens der Einstieg in den Riss)
Hinweis: Seillängen 1 bis 4 klettert man auf der Nordostseite des Gipfels.

5. SL: Nun über mehrere Bänder/Rampen direkt auf dem Grad aufwärts bis zu einem Geröllband unterhalb eines Steilaufschwunges des Grates, Standplatz leicht rechts davon in der Nähe eines kleinen Felstürmchens. ca. 40m, III,

6. SL: Jetzt steigt man rechts haltend zwischen Wand und Felstürmchen leicht an und dann einige Meter abwärts und gelangt zu einem schräg aufwärts ziehenden Riss, für uns Sachsenkletterer eher eine kaminartige Rinne, der man kletternd, teilweise spreizend bis auf den Gipfelgrat folgt. ca. 45 m, III, teilweise brüchig
Hinweis: Seillänge 6 klettert man auf der Südwestseite des Gipfels

7. und 8. SL: Direkt auf dem schmalen Grat über zwei kleine Aufschwünge (jeweils II) recht luftig zum Gipfelkreuz. ca. 60m, I und II;

Abstieg:
Über den Klettersteig bis zur Gamsscharte, dann entweder zurück zur Drei-Zinnen-Hütte oder dem Innerkofler-Klettersteig zum Paternsattel folgend. Abstiegsdauer jeweils ca. 1 Std.

Absicherung:
Es sind weder Stand- noch Zwischenhaken vorhanden. Vereinzelt sind normale Felshaken eingeschlagen. Ein Satz Klemmkeile, kleine Friends und vor allem Bandschlingen - viele Köpfel und Sanduhren - sind zu empfehlen. Alle Sicherungen lassen sich  hervorragend legen. Das Einschlagen von Haken ist unseres Erachtens überflüssig.

Unsere Bewertung:
Eine herrliche luftige Bergfahrt im durchweg grünen Bereich. Nur die beiden Einstiegsseillängen erfordern Nerven wie Stricke, da sich alles irgendwie bewegt. Ab dann ist die Tour aber ein gut gesicherter Hochgenuss und macht den "düsteren" Einstieg durch griffiges Gelände und atemberaubende Tiefblicke schnell vergessen.  Unbedingt zu empfehlen.

Literatur: Anette Köhler / Norbert Memmel, Kletterführer Dolomiten, Bergverlag  Rother, ISBN 3-7633-3015-1 (Auch als Touren-Disk erhältlich,  Titel: "Felsenparadies Dolomiten, 106 mal Klettergenuss zwischen III und VII")
Goedeke, "Alpenvereinsführer Sextener Dolomiten extrem", Bergverlag  Rother, ISBN 3-7633-1255-2
Karte: Kompass 625, Sextener Dolomiten, ISBN 3-87051-749-2;

Unser Team vom 18.09.2005: Steffen Große und Aldo Bergmann   

Am 18.09.2004 waren Steffen Große und Aldo in dieser Tour unterwegs. Auf Bild 2 steht Steffen direkt auf dem Klettersteig, unmittelbar am Einstieg in diese Kletterroute. Nun, und auf Bild 3 sind seine Nerven schon recht blank: man kann gut erkennen, dass es durch unangenehme Gröllmassen recht steil aufwärts geht (1. SL) Übrigens: Aldo hatte Steffen gebeten, doch aus der dann folgenden Scharte ein Foto zu fertigen, wie er durch anschließende Wand steigt. Nach den ersten beiden Seillängen war ihm das Fotografieren aber ordentlich vergangen ;-)))

(Besonders hart sind Seillängen 1 und 2, wenn man hier wieder abseilen muss - es bewegt sich alles - Bilder 4 und 5 beim ersten verregneten Versuch mit Thomas Herrmann.)

Auf Bild 6 befindet sich Aldo am Standplatz nach der 4. SL, unmittelbar am Grat, und studiert den Weiterweg. Das kann man sich an dieser Stelle aber sparen, denn Bild 7 macht deutlich: Seillänge 5 geht es immer schön die Kante hinauf, eine verdammt luftige Angelegenheit!

Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat  Zustieg via Klettersteig Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat Standplatz am Klettersteig Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat erste Seillänge Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat zweite Seillänge

Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat Standplatz an der Rippe Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat Wegsuche Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat auf dem finalen Grat Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat Gipfelgrat

Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat Standplatz am Gipfel Paternkofel Paterno Gipfel Drei Zinnen Paternkofel Paterno Blick Zwölferkofel Paternkofel Paterno Nordnordwestgrat Abstieg Klettersteig

Auf Bild 8 ist es fast vollbracht: Steffen erreicht den schmalen Gipfelgrat, im Hintergrund tief unten die Drei-Zinnen-Hütte. Und dann: geschafft! Seilaufnehmen am letzten Standplatz auf dem Gipfel (im Hintergrund, links neben der Bildmitte, schneebedeckt der Großglockner) und anschließend ordentlich die Aussicht genießen. Allerdings ist man auf diesem Gipfel bei solch herrlichem Wetter nicht allein: Heerscharen von Klettersteiggehern sorgen für ordentlich Unruhe!

 

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