Damals war's:
Rennsteigwanderung
in den 80/90er Jahren
Immer wieder ist auf dieser Homepage vom Rennsteiglauf die Rede. Kein Wunder, denn seit 1981 sind wir jährlich bei diesem großartigen Landschaftslauf dabei. Aber tatsächlich haben wir den wunderschönen Rennsteig schon früher, nämlich erstmals 1980, und dann auch später wandernd kennen gelernt.
Gemeinsam mit meinem langjährigen Freund Steffen Große war es vom 05.08.1980 bis zum 28.08.1980 wandernd von Eisenach nach Zittau und dabei auf den ersten Kilometern bis Neustadt über den Rennsteig gegangen. Vom 27.06.1981 bis zum 14.07.1981 waren wir dann zu Fuß von Thale nach Saalfeld unterwegs. Dabei sind wir von Eisenach nach Neuhaus über den zu DDR-Zeiten begehbaren Teil des Rennsteigs gelaufen. Damit hatten wir unser Ziel, alle Mittelgebirge der DDR zu durchwandern, erreicht.
Mit der politischen Wende und dem Fall der innerdeutschen Grenzen war der Rennsteig als Wanderziel aber erneut auf die Tagesordnung gerückt: denn jetzt konnte man ihn vollständig erwandern. Und so ging es 10 Jahre nach unserer ersten gemeinsamen Wanderung vom 25.07.1990 bis zum 28.07.1990 in nur vier Tagen von Eisenach nach Blankenstein/Saale.
Hier will ich nun von keiner dieser Wanderungen berichten, das ginge zu weit. Denn auch die Erinnerungen sind weit weg und geblieben sind neben dem Gefühl, herrliche Wandertage mit einem guten Freund erlebt zu haben, verstaubte Fotoalben, mit Zeichnungen, Fahrscheinen, Landkarten usw. - digital gab es damals noch nicht ;)
Hier aber ein kleiner Einblick in unserer "altes" Wanderleben - und in die Welt der damaligen wohl eher nur mittelmäßigen - heute aber das Herz irgendwie erwärmenden Schwarzweiß-Fotografie:
(1) Ja, so sahen wir mal aus! Entstanden sind diese Portraits bei unserer Tour 1981. Statt der heute üblichen Isomatten hatten wir, wie man gut erkennen kann, riesige Schaumgummirollen durch die Landschaft getragen.
(2) Neben unserem Ziel, die Mittelgebirge der DDR zu durchwandern, sollte es später weiter auf dem internationalen Fernwanderweg von Eisenach nach Budapest gehen. (3,4,5) Nun, und so sah es halt aus, wenn wir mit Steffen auf Tour waren - laufen, laufen, laufen, manchmal aber auch ausflippend und tanzend, ein anderes Mal dann wieder diskutierend.
Immerhin dreimal ging es (mitunter nur teilweise) über den Rennsteig. Damals war der berühmte Kammweg des Thüringer Waldes noch überwiegend naturbelassen und gerade seine markanten Grenzsteine waren für uns immer wieder Animation für Fotos. So zum Beispiel an diesem herrlichen Stein bei Masserberg (6) oder aber am Dreistromstein bei Siegmundsburg (7)
Und wenn man dann über den höchsten Berg des Thüringer Waldes, den Großen Beerberg, wandert, muss es an seinem höchsten Punkt natürlich auch ein förmliches "Gipfeltreffen" geben ;))) (8) Auf dem Rennsteig ist man nie allein. Während der Wanderer heute mit Hightech-Ausrüstung durch die Wälder zieht, war damals Phantasie gefragt, so wie bei dieser Wandergruppe (9)
Aber egal, wie die Ausrüstung beschaffen ist: laufen muss man selbst - und nicht selten hat mann dann einfach mal die Schn... voll, man will einfach nur pausieren (10)
Naja, das war jetzt natürlich übertrieben, denn tatsächlich gerastet und geruht wurde damals nicht etwa in teuren Herbergen, sondern im eigentlich viel zu schweren Zelt, dass man neben Kochgeschirr und allerlei anderem schweren Zeugs mit sich herumgetragen hat. (11)
Ein echter Höhepunkt am Rennsteig war unsere Tour im Sommer 1990. Die innerdeutsche Grenze war gefallen, der Rennsteig war wieder gänzlich zu begehen. Allerdings musste man die Grenze schon noch merklich passieren, denn sie war lediglich durch ein Loch im Grenzzaun zu übertreten. (12) Das Loch haben wir dann gleich noch etwas vergrößert und uns ein paar Erinnerungsstücke eingepackt. (13 und 14)
Zusammenfassend bleibt zu sagen: eine herrliche alte Wanderzeit auf dem altehrwürdigen Rennsteig. Darauf dann ein "Zum Wohl" (15) - obwohl das damals nicht anders war, als es heute ist ;)