logo-kontur.png

 

jungfrau introUnternehmen „Jungfrau – Marathon“
Volker berichtet von seinen Erfahrungen beim Jungfrau-Marathon 2002

Nach Jahren erfolgloser Bemühungen einen Startplatz beim Jungfrau – Marathon zu erhaschen, war es 2002 endlich soweit. Auf Grund der nunmehr zehnten Ausrichtung dieses herrlichen Laufes, welcher sonst streng auf 3.000 Teilnehmer limitiert ist, wurden einmalig 2 Läufe, einer am Samstag und einer am Sonntag, gestartet. Läufer, welche in den vorhergehenden Jahren bei der Startplatzverlosung leer ausgingen, wurden extra zur Teilnahme eingeladen. Diese Gelegenheit ließ ich mir natürlich nicht entgehen und drückte die satten 70 Euro Startgebühr in Richtung Schweiz ab.

(Bilder des Jahres 2012 von Dirk Wiesner findest du unter dem Beitrag!)
Mangels Urlaubs, konnte das ganze Unternehmen auch nur als verlängertes Wochenende stattfinden. Maria und Aldo hatte ich dabei natürlich im Schlepptau, wollten die beiden doch bei der Gelegenheit den Eiger via Mittellegigrat erklimmen. ( Siehe den Bericht hierzu unter der Rubrik „Alpen“ ). Freitagnachmittag, am 6. September starteten wir in Richtung Schweiz und standen am Samstagmorgen, so gegen 4.00 Uhr auf dem Bahnhofsparkplatz von Grindelwald. Rechtzeitig um einen herrlichen Sonnenaufgang am Fuße des Eigers erleben zu können.
Nach einer Mütze voll Schlaf und anschließendem lecker Kaffee und Baguette machten sich Maria und Aldo per Bahn auf in Richtung Station Eismeer.Ich hingegen fuhr nach Interlaken zurück. Auf halber Strecke hinunter konnte ich schon die Starter des Samstag – Marathons anfeuern und kam dabei auch schon in meine „innere Marathonstimmung“. Ein Zeltplatz am Ufer der Aare war dann mein Quartier für die nächsten 2 Nächte.

Volkers erster Jungfraumarathon - auf dem Campingplatz in Interlaken   Frühstück am Tag vor dem Lauf beim Bäcker in Grindelwald   Abschied, Volker bleibt für den Lauf zurück, während wir zur Station Eismeer auffahren

Nach dem wohlverdienten Mittagsschläfchen hieß es dann erst einmal die Startunterlagen zu holen und natürlich die Stadt zu besichtigen. Auf der Marathonmesse traf ich dann noch Uwe D., aus heimischen Gefilden, für den dieser Lauf schon, wegen mehrmaliger Teilnahme, zur Routine geworden ist. Nach Uwes Kommentaren und meinem Studium der Streckenskizze wuchs dann auch mein Respekt vor diesem Marathon ein wenig, so dass ich erstens meine geplante Zielzeit auf 5 Stunden hochschraubte und zweitens beschloss, entgegen meinen Gepflogenheiten, die heimischen Biersorten erst am Sonntag zu verkosten. So stand ich also stocknüchtern, putzmunter und nur mit Nudeln gemästet, am Sonntag an der Startlinie. Das Ganze jungfrau marathonnoch bei allerbestem Wetter, so dass ich auch wegen der Mittellegi – Aspiranten keine Angst hatte. Mit Uwe D. beschlossen wir, den Lauf gemeinsam anzugehen, obwohl seine Zeitvorstellungen weit unter den meinen lagen. Der Lauf lässt sich auch gut an, verleitet durch die flache Streckenführung aber schnell zu überhöhtem Tempo, was durch die vielen begeisterten Zuschauer entlang der Strecke, welche zunächst in großem Bogen durch Interlaken führt, noch gefördert wird. Nach ca. 9 km wird es dann etwas ruhiger. Widerswil wurde da bereits passiert und der Blick auf eine herrliche Berglandschaft tut sich auf. Die Strecke führt nun zum Teil auch über geschotterte Forststraßen, ist aber immer noch verhältnismäßig flach und somit schnell. Ernst wird es erst kurz vor Lauterbrunnen, so bei Kilometer 19. Man läuft um eine scharfe Kurve und schaut danach auf ein elendig steiles Stück Straße. Der aus Lauterbrunnen hier bereits zu hörende Trubel treibt einen aber förmlich diesen Anstieg hinauf. Durch den Ort zu laufen ist danach ein Genuss vom Feinsten.

Volker wenige Meter vor dem Ziel, er hat die große Herausforderung geschafft   Volker und Uwe Deinlein präsentieren sich stolz als Finisher   Siegerbier für alle nach dem Jungfraumarathon und dem Eiger an der Kleinen Scheidegg

Es hat so etwas, wie bei einer Zielankunft der Tour de France in Alp d’Huez. Hinter Lauterbrunnen, nach der Halbmarathon – Markierung, trenne ich mich dann von meinem Laufpartner Uwe. In Anbetracht des Überleben – Wollens, will ich das Tempo ein wenig drosseln. Gut 1 Stunde und 35 Minuten bis hierher erscheinen mir, in Anbetracht dessen was noch kommt, doch zu heftig. Und „das was da noch kommt“ lässt nicht lange auf sich warten. Bei Kilometer 29 beginnt der Anstieg hinauf nach Wengen. Eine Weile behalte ich den Laufschritt noch bei, bis ich feststelle, dass es gehend auch nicht langsamer vorwärts geht. So komme ich letztendlich auch gut in Wengen an.
Meine Zunge gibt eine gute rote Krawatte ab und meine Knie’ verhalten sich  irgendwie eigenartig. Nun kann man aber wieder mal längere Strecken, damit meine ich 200 – Meter – Abschnitte, richtig laufen und was noch viel besser ist, den einfach gigantischen Anblick der Massive von Jungfrau und Mönch in den Gehpausen genießen. Bei Kilometer 38 erreicht man dann die Wengernalp. Ab hier werden die bekannten Fotos gemacht, welche so Respekt einflößend aussehen, insbesondere dass bei Kilometer 40, wo es auf der Moräne des Eigergletschers im Gänsemarsch entlanggeht. Das nahe Ziel mobilisiert meine Kräfte wieder und die Aussicht auf ein Bier verleiht mir Flügel. Mein Tatendrang wird aber durch die Schlange der Läufer gebremst, welche auf diesen wirklich schmalen Pfaden kaum zu überholen ist. Ab Kilometer 41 wird der Weg dann breiter, das Ziel und der Bierstand ) ist zu sehen und es geht auch leicht bergab. So lasse ich die Sau noch einmal raus und gönne mir die letzten 1.000 Meter in gut 4 Minuten. Mein persönliches Ziel erreich ich auch, denn mit
4:56:35,2 Std. bin ich genau im gesetzten Limit. An der kleinen Scheidegg treffe ich auch Uwe wieder, der sich gut eine Halbe Stunde vor mir den Zieleinlauf verpasst hat. Und… ich trau meinen Augen kaum, läuft mir doch Aldo übern Weg. Maria und er mussten am Morgen von der Mittellegihütte absteigen, weil die nächtlichen Schneefälle den Grat unpassierbar machten. So gab es dann  reichlich Bier für Vier an der kleinen Scheidegg………….

Als Fazit
kann ich sagen, dass dieser Lauf wirklich zu empfehlen ist. Die Organisation und das ganze Drumherum sind einfach von allererster Güte. Es ist eine neue körperliche Grenzerfahrung, welche aber z.B. mit den 100 km von Biel oder dem Rennsteig – Supermarathon nicht vergleichbar ist. Mit den Erfahrungswerten dieses Laufes traue ich mir hier gut und gerne eine um 30 – 40 min schnellere Endzeit zu.  Und ganz wichtig, das Bier des Alpenstaates ist auch nicht schlecht und rechtfertigt letztendlich auch eine so weite Anreise  wie von uns (eine Strecke 1.060 km).

Jungfraumarathon 2012

Das hat sich wohl auch mein Bergfreund Dirk Wiesner gedacht!
Seit seinem ersten großen Laufjahr 2009 mit unserem phantastischen gemeinsamen Rennsteiglauf hat er sich schon auf so macnhes Abenteuer gewagt und ist 2012 auch nicht länger am Jungfraumarathon vorbei gekommen. Bloß gut, denn für ihn war der extrem schwere Lauf mit einer Zeit von ca. 5 Std. 53 min mehr als ein positiver Volltreffer und uns hat er, das Handy im Laufgepäck, ein paar schöne Bildeindrücke des Laufes verschafft.
Hier sind sie - und: danke Dirk!

Startbereich und Festzelt des Jungfraumarathons in Interlaken Kurz vor dem Start in Interlaken Erste Verpflegungsstelle beim Jungfraumarathon 2012 Lautenbrunn, die Hälfte der Strecke ist geschafft, der härteste Teil kommt noch

Wieder ein Teil von Lauterbrunn - diesmal von oben aufgenommen Station der Wengernalpbahn im Anstieg bei Wengen Ortszentrum Wengen - der bevorstehende Anstieg lässt sich schon erahnen Blick zurück auf einen kleinen Teil von Wengen
Blick auf den Mönch, nur ein Teil der großartigen Kulisse dieses Laufes
Kurz vor dem Jungfraugletscher im Anstieg zur Kleinen Scheidegg Ganz schön flach, auf dem Weg zum Berner Dreigestirn Kleine Scheidegg am Fuße der Eiger-Nordwand, Ziel des Jungfraumarathons

 

Danke für

den Besuch

auf Quackensturm®

Genieße dein Leben!