logo-kontur.png

 

mont tondu nordostflankeMont Tondu, 3196 m
Nordostflanke

Der Mont Tondu ist praktisch der südliche Eckpfeiler des Montblanc – Massivs und ein hervorragender Aussichtsberg. Hoch über dem Tré-la-Tête – Becken gelegen bietet sich ein traumhafter Ausblick auf den Monblanc und seine Normalwege von Frankreich und Italien. Auch der eindrucksvolle Schneegrat der Dômes de Miage und weitere Eiswände über dem Glacier de Tré-la-Tête können in Augenschein genommen werden.

  

france flagVolker und Paul haben sich für den  durch die Nordostflanke entschieden. Er gilt als verhältnismäßig sicher und die Tour an sich als ideale Einsteigertour in dieser Arena höchster Gipfel.

Ausgangs- und Endpunkt dieser Tour:  Parkplatz von Le Cugnon, einem kleinen Dorf gleich hinter dem Skiort Contamines-Montjoie.

Route: Von Le Cugnon Aufstieg zum Hôtel de la Tré-la-Tête (hat nichts mit Hotel zu tun, eine Hütte wie jede Andere) Von dort zur Schutthalde des Glacier de Tré-la-Tête. Mittig auf dieser hinauf, dann schräg links ansteigend um den Eisbruch von Tré-la-Grande zu überwinden. Auf dem Gletscher nach Südosten queren, zum Felsriegel in Falllinie der Aiguille des Lanchettes. Diesen schräg nach rechts überwinden, um auf den Glacier du Mont Tondu zu gelangen. Dort möglichst mittig hinauf (einige Spalten) bis zur Pyramide Chaplan. Dort nach links, den sehr steilen und ausgesetzten, aber unschwierigen Firngrat des Pain de Sucre hinauf. Noch ein wenig Block- und Gratkletterei (II) und es ist vollbracht. Zeit ca. 9 Stunden

Abstieg: Rückweg entsprechend der Aufstiegsroute.  Zeit ca. 7 Stunden (incl. Bierpause am Hôtel de la Tré-la-Tête)

Kartenmaterial:   Carte de Randonée St. Gervais-Massif du Mont Blanc   (Institut Geographique National/3531 ET)

Führer:  Die Gipfel des Montblanc, Laroche/Lelong,  BLV Verlagsgesellschaft mbH, Dt. Ausgabe 1999, ISBN 2-405-15693-9

Das Team: Volker und Paul Roßberg

Volker berichtet:
Der französische Nationalfeiertag brachte Traumwetter in die Alpen. Grund genug, dass sich Paul aufraffte, seinen ersten Dreitausender anzugehen. Um die teils horrenden Hüttenpreise zu umgehen, beschlossen wir den Mont Tondu by fair means, also vom Tal aus zu machen. Gesagt getan, am 15. Juli um 0:50 Uhr klingelte der Wecker und schon um 1:45 Uhr konnten wir, nach kurzer Autofahrt, in Le Cugnon den Aufstieg starten.

Im Schein der Stirnlampen stiegen wir den bis auf seine Steilheit recht angenehmen Weg zum Hôtel de la Tré-la-Tête hinauf, . Nach knapp 2 Stunden gab es an der Hütte, mehr ist da „Hotel“ nicht, die erste Pause und die ersten Powerriegel. Bis hierhin war uns der Weg bekannt, jetzt ging es aber in der Dunkelheit ins Ungewisse. So hatten wir auch einige Mühen den Weg auf die Schutthalde des Gletschers zu finden.

Auf losem Gestein findet man keinen Trampelpfad und Steinmänner waren sehr rar (Bild 1). Im ersten Morgenlicht erreichten wir dann den Eisbruch von Tré-la-Grande (Bild 2).

Hier ist Vorsicht geboten, will man unbeschadet hinaufkommen. Orientierungssinn und ein Eispickel zum Stufenschlagen sind von Nöten. Die Sonne tauchte den Montblanc in zartes Rosa, da standen wir endlich auf dem Glacier de Tré-la-Tête, stärkten uns noch einmal, legten Kletterausrüstung und Steigeisen an und machten uns angeseilt an die Überquerung des Gletschers und den eigentlichen Aufstieg, den Mont Tondu eindrucksvoll vor Augen (Bild 3).

mont tondu nordostflanke  mont tondu nordostflanke  mont tondu nordostflanke  mont tondu nordostflanke  mont tondu nordostflanke

mont tondu nordostflanke  mont tondu nordostflanke  mont tondu nordostflanke  mont tondu nordostflanke  mont tondu nordostflanke

Der zum großen Teil firnbedeckte Felsriegel und die ersten 200 Höhenmeter sind recht deftig, haben mit 35° – 40° Steilheit meiner Meinung nach sicher nichts zu tun (Bild 4). Danach wird es etwas sanfter, aber nicht unbedingt weniger anstrengend. Jetzt kann man aber die traumhafte Aussicht etwas mehr genießen. In praller Sonne, bei eisigem Wind erreichten wir die Pyramide Chaplan (Bild 5).
Hier waren nicht nur bei Paul sondern  auch bei mir als eigentlich gut trainiertem Läufer die Knie schon ein wenig weich. Doch der Gipfel zog uns magisch an und das Zuckerbrot Pain de Sucre lag jetzt direkt vor uns. Trotz erheblichen Schnaufens genossen wir diesen Firngrat zutiefst (Bild 6). Dann ein paar Blöcke noch, ein bisschen Felsgrat und wir standen am Gipfel (Bild 7 und 8). Uns fehlten die Worte, eine wirklich unbeschreibliche Weitsicht, dank Kaiserwetter, fesselte uns total. Aber auch die Erschöpfung nach 9 Stunden Aufstieg spürten wir schon ein wenig. Doch auch im Abstieg wurden Schmerz und Müdigkeit von der Herrlichkeit der Landschaft unterdrückt (Bild 9 + 10). Konzentration wegen der vielen Spalten und der Ausrutschgefahr durch die stollenden Steigeisen war auch noch erheblich von Nöten. Glücklich erreichten wir den Gletscher. Der Eisbruch im Abstieg bereitete dann noch einige Mühen, doch letztendlich konnten wir ziemlich ausgepumpt am Hôtel de la Tré-la-Tête mit Büchsenbier auf unseren Erfolg anstoßen. Der Weg hinab zum Parkplatz war dann, in glühender Abendsonne, noch einmal eine schöne Schinderei, aber nach reichlich 2 Stunden und 17 Stunden insgesamt, hatte uns der sichere Talboden wieder. Während dieser Tour war Paul, wie er später sagte, am Rande seiner physischen Leistungsfähigkeit angelangt und auch ich war, ehrlich gesagt, nicht weit davon entfernt.

Für Nachahmer:  
Es empfiehlt sich diese Tour vom Hôtel de la Tré-la-Tête zu starten und unbedingt am Abend vorher den Weg auf den Gletscher hinauf zu erkunden. Spart sehr viel Zeit und gibt Sicherheit! Laut Führer von hier aus ca. 5 Stunden zum Gipfel und ca. 3 Stunden zurück. Noch besser ist der Aufstieg gleich bis zum Refuge de Conscrits und Tourbeginn von dort. Spart noch einmal mindesten 1 ½ Stunden im Aufstieg und der Eisbruch ist damit bereits erledigt. Leider wird bei dieser Variante das Portemonnaie stark erleichtert.

 

Danke für

den Besuch

auf Quackensturm®

Genieße dein Leben!

 

 

 

 

 

 

 

Wir benutzen Cookies
Ich nutze Cookies auf meiner Website. Einige davon sind Voraussetzung für den Betrieb der Seite, während andere helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen und die Seite ggf. sogar verworfen dargestellt werden wird.