Buchstein, 1701 m, (Mangfallgebirge)
Normalweg II
Der Buchstein ist der zweite und höchste Gipfel im Doppelpack mit dem Roßstein. Und wegen der wunderschönen und exponierten Lage der Tegernseer Hütte an seiner Westflanke, ist er ein beliebtes "Fotomodel". Denn irgendwann findet sich das Foto links, von uns aufgenommen vom Gipfel des Roßsteins, immer mal wieder in einschlägigen Bergsportzeitschriften wieder.
Für den Normalverbraucher ist dieser Gipfel allerdings nicht so leicht zu ersteigen, wie der Roßstein, denn der Normalweg verlangt immerhin freies Auf- und Absteigen im zweiten Grad.
Wir stellen hier diesen Normaweg vor.
Zustieg: Wie unter Tegernseer Hütte beschrieben, der Einstieg befindet sich unmittelbar hinter der Hütte, quasi am Küchenfenster.
Karte: Alpenvereinskarte Nr. 7/1 Tegernsee - Schliersee, Maßstab 1:25.000;
Anforderungen: 50 hm, davon die ersten 30m im gutgriffigen II. Grad, ca. 20 min zum Gipfel.
Die Führe: Die deutlich erkennbare und herrlich polierte breite Rinne hinter der Hütte gerade aufwärts, oben dem ausgetretenen Pfad in eine Scharte leicht absteigend, dann aufwärts folgend direkt zum Gipfelkreuz.
Unser Team am 19.08.2007: Thomas Kobbe und Aldo Bergmann
Unsere Tourenziel an diesem Gipfel war allerdings nicht der Normalweg, der sollte uns nur als Abstieg dienen. Vielmehr hatten wir uns die Nordkante, eine V mit nur einer gut gesicherten Schlüsselstelle, laut Tourendisk "Bayrische Voralpen / Nordtirol", Bergverlag Rother, eine Genusstour, als Finale des Tourenwochenendes an der Tegernseer Hütte vorgenommen. (Großes Bild oben, die links abwärts ziehende Kante) Aber dann haben wir uns von zwei verschiedenen Topos und unseren Nerven etwas verwirren lassen und sind mitten in der Tour wieder abgeseilt. Man muß auch umkehren können - und dass das nichts schlimmes ist, sieht man an unseren Gesichtern an der Umkehrstelle (Bilder 1 bis 4).
Übrigens: im Nachhinein haben wir uns gewaltig geärgert, denn die Schlüsselstelle hatten wir schon in der Tasche und ein Blick aufs Topo hätte uns den richtigen leichteren Weiterweg gezeigt. Das wird nachgeholt!
Ganz ohne den Gipfel wollten wir aber nicht abreisen, also ging es nun über den Normalweg hinauf. Der ist dann auf Bild 5, ein Ausschnitt des obigen großen Fotos, dargestellt. So schrecklich, wie er von weiten aussieht, ist er dann gar nicht. Bild 6 zeigt, dass es in einer breiten Rinne auf guten Tritte sicher aufwärts geht. Klar, man muss schon genau hinsehen und immer gut stehen, aber es geht. Vorsicht sollte man aber wohl bei Nässe walten lassen, denn der Kalk ist durch die vielen Begehungen auf Hochglanz poliert.
Die Tour ist kurz und schnell erreicht man den Pfad zum Gipfel und das Gipfelkreuz selbst. (Bilder 7 und 8). Spannend wird dann aber noch mal der Abstieg auf dem gleichen Weg. Der ständige Tiefblick auf die Tegernseer Hütte verschlägt einem schon den Atem. Aber letzten Endes ist auch das kein Problem. (Bild 9)
Fazit: Wenn man hier unterwegs ist, dann diesen Weg mitnehmen, wenn man keinen anderen Aufstieg findet. Nichtkletterer sollten trittsicher sein und wissen, was sie tun. Grundsätzlich dürfte diese Tour aber jeder bewältigen, der die Tegernseer Hütte über den Klettersteig erreicht hat.