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Croda di RodaCroda di Roda, 2694 m,
(auch: Anticima di Roda und Cima di Roda)
Südwestpfeiler "Castiglioni / Battisti", IV+

Nähert man sich dem Croda die Roda von der Rosetta-Hütte, ist er eine scheinbar uninteressante Erhebung im mächtigen Hochplateau der Palagruppe. Nähert man sich der Palagruppe aber von unten und vom Süden, dann besticht auch dieser Gipfel durch seine steil aufragende Südwand (Foto links).
Über den Südwestpfeiler dieses Wandabsturzes führt die in der einschlägigen Literatur als besonders lohnenswert empfohlene Route "Castiglioni / Battisti", die im oberen senkrechten Wandteil den oberen vierten Schwierigkeitsgrad erreicht. Wir haben uns in diese Tour gewagt - und waren begeistert!

italienische FahneTalort und Ausgangspunkt: San Martino di Castrozza, ca. 1400 m;
Anforderungen: IV+ in einer Seillänge, zwei Seillängen IV, sonst III , 8 Seillängen,
Wandhöhe 250 m, Kletterlänge 300 m, Kletterzeit lt. Führer 3 Std., wir haben 4 Std. gebraucht;

Der Zustieg: Von der Bergstation der Rosetta-Seilbahn in Richtung Rosetta-Hütte und dann dem markierten Weg 702 (Alta Via 2) in Richtung Passo Val di Roda folgen. Auf diesem Weg in zahlreichen Kehren abwärts, bis man bei ca. 2400 hm nach links auf das auffällige Schuttband (Pfadspuren) queren kann. Diesem Pfad bis kurz vor dem auffälligen Grat (den man nach überwinden einer kleinen Schlucht auch umgehen könnte - aber nicht sollte)  folgen. Der Einstieg befindet sich wenige Meter vor dem Grat. 1 Stunde.

topoDie Route:
1. Seillänge
Kurz vor dem Grat/Pfeiler/Rippe oder wie auch immer man das nennt über gut griffiges Gelände gerade aufwärts bis an einen Kamin, der eine kurze Steilstufe durchzieht. 50 m, III-,

2. Seillänge
Durch den Kamin und dann rechts haltend, am Ende ein fast waagerechter Quergang zur deutlich erkennbaren Einschartung im Grat. 50 m, III-,

3. Seillänge
In der Einschartung den Grat durchqueren und jetzt nicht die unmittelbar dahinter liegende Rinne (Steinschlaggefahr) sondern den dann folgenden Pfeiler parallel zum Grat aufwärts, am Ende nach links auf den Absatz queren, an dem der Grat in die senkrechte Wand übergeht. 50m, III,

4. Seillänge
Von diesem Absatz den deutlich ausgeprägten Pfeiler (klettert sich links ganz gut) aufwärts bis in eine Höhlung/Nische unter einem auffälligen Kamin. 40 m, III+,

5. Seillänge
Durch den Kamin bis an sein Ende, dort läuft er unter einer steilen Wand auf einem Band aus, folgen. 40m, IV,

6. Seillänge
Vom Band aus sieht man oben einen düster erscheinenden Kamin. Über die plattige Wand (geht besser rechts bei einer Rissspur) direkt an den Fuß des Kamins. 40 m, IV, (subjektiv die schwerste Seillänge!)

7. Seillänge
Durch den Kamin, im glatten griffarmen Mittelteil rechts haltend, dann wieder links reinspreizen, aufwärts, bis man ihn nach rechts auf einen Absatz - Nische mit Wandbuch - verlassen kann.  40 m, IV+,

8. Seillänge
Aus der Niesche in Aufstiegsrichtung rechts hinaus und die Wand, nach oben immer leichter und liegender werdend, zum Gipfel. 40 m, III-,

Abstieg:
Völlig problemlos auf gutem Pfad, teilweise auch weglos, entweder zur Rosetta-Hütte oder zur Bergstation der Seilbahn, 30 min.

Absicherung: Kaum Stand- und Zwischenhaken vorhanden, mit Klemmkeilen, Friends und Bandschlingen aber sehr gut zu sichern.

Literatur: "Dolomiten vertikal", Band Süd, Stefan Wagenhals & Freunde, ISBN 3-934650-05-8, (Das Topo dort zeigt den Einstieg und die ersten Seillängen hinter dem Grat, da war es uns aber zu schuttig!)

Karte: Tobacco Nr. 022, Pale di San Martino, 1 : 25000 - vor Ort an jedem Kiosk erhältlich,

Unser Team am 21.09.2006: Aldo Bergmann, Steffen Große

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Nach der Eingehtour am Cusiglio sollte es an diesem 21. September 2006 etwas schärfer zur Sache gehen. Denn der obere vierte Schwierigkeitsgrad war bei unseren Touren alles andere als Standrad und ließ das Herz schon ganz schön rasen. Aber laut Kletterführer hatten wir mit dem Südwestpfeiler des Croda di Roda eine Genusskletterei vor uns und der mehr als bequeme Zu- und Abstieg taten ein Übriges bei der Tourenwahl.
Genüsslich ging es mit der ersten Bahn des Tages zur Rosetta-Bergstation, dann in gemütlichem Marsch zum Einstieg. So präsentiert sich Steffen auf Bild 1 vor dem Tagesziel. Links kann man gut den äußerst angenehmen Abstieg vom Gipfel erahnen. Bild 2 ist vom Weg 702 aufgenommen, man erkennt deutlich das Schuttband. Wenn dich Zu- und Einstieg interessieren, klick hier! Noch ist der Blick skeptisch (Bild 3), auch angesichts der beeindruckenden Steilheit in den Seillängen vier bis sieben. Bild 4 verdeutlicht das nochmals, hier aufgenommen am Vortage vom Col de le Fede. (Klick hier für dieses Bild mit dem sichtbaren Tourenverlauf, nicht sichtbar sind die erste und zweite Seillänge.) Eine italienische Seilschaft macht es vor (Bild 5), ein letzter kritischer Blick (Bild 6 - übersteilt fotografiert) und schon waren wir unterwegs. Auf Bild 7 genießt Steffen, endlich in der Sonne, den bequemen Quergang in leichtem Gelände am Ende der zweiten Seillänge und so, wie auf Bild 8 erkennbar, hat er mich am dortigen Standplatz vorgefunden.
Auf Bild 9 sieht man die letzten leichten liegenden Meter der Tour - Steffen nähert sich dem Standplatz am senkrecht nach oben führenden Pfeiler, im Hintergrund der Col de le Fede. Bild 10: Die letzten Meter der fünften Seillänge. Der Kamin endet und geht in ein nur leicht ausgeprägtes Band über.

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Dann folgt eine anstrengende plattige Wand, die man auf Bild 11 link eventuell erahnen kann. Steffen steht dort am Fuß der Schlüsselseillänge, einem Kamin, der grausiger aussieht, als er schließlich ist. Im Mittelteil - und ich dachte, das Dickste hätte ich schon hinter mir - fehlen dann zwar plötzlich Griffe und Tritte, das Problem löst sich aber ganz gut auf. Croda di Roda SüdwestpfeilerCroda di Roda SüdwestpfeilerNun, und Bild 12 stellt schon den halben Sieg dar, aufgenommen in der Niesche nach der siebenten Seillänge. Hier kann man gemütlich sitzen, rasten und den Blick in die Welt genießen. Und wenn das Wandbuch nicht verschwunden wäre - wir haben nur eine leere Metallhülle vorgefunden - hätten wir uns sogar noch in ein Gipfelbuch einschreiben können.
Aber darauf kommt es nicht an. Allein das Erlebnis zählt. Und wie man auf dem (montierten) Gipfelfoto erahnen kann, ist diese Bergfahrt ein großartiges Unternehmen.
Fazit:  Eine schöne oben etwas knifflige Tour in festem Fels mit zahlreichen und sehr guten Sicherungsmöglichkeiten. Unbedingt mitnehmen, wenn man kletternd in dieser Region unterwegs ist, einfach nur schön!

 

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