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Gipfelbucheintrag auf der BarriereTour 1/2024 - Raupe und Sonne + Rathen und Ufos = Frohe Ostern

"Bin ich bescheuert!", denke ich, versuche ruhig zu atmen und rufe runter: "Wieviel Platz habe ich hinter mir?" Almuth biegt sich vor Lachen und meint: "Weiß ich nicht, kann ich nicht sehen!"
Wir sind unterwegs am Sonnenturm im Bielatal, einem neuen Gipfel für beide, im Alten Weg, einer zweiten Schwierigkeit und damit (gedacht) ideal für den ersten Gipfel der neuen Saison.

Tatsächlich aber liege ich hoch oben auf einem schmalen Band auf der linken Körperseite und überlege, wie ich aus dieser echt blöden Situation wieder herauskomme.

Nach mehr als einem halben Jahr ohne Klettern hatten wir nicht nur das Glück, die Ostertage im Elbsandsteingebirge verbringen zu können, sondern auch noch die Wettergötter auf unserer Seite. Und nachdem ich den Karfreitag genutzt hatte, um eine anspruchsvolle Joggingrunde durchs Gebirge (Strecke siehe unten) zu ziehen, mich dabei derart verausgabt habe, dass nachmittags nur noch ein Spaziergang zur Brandbaude möglich war, waren wir nun endlich kletternd unterwegs - am Sonnenturm.

Der Alte Weg II schien uns genau der richtige zu sein, die Diskussion in der Community hätte uns aber nachdenken lassen sollen. Die kurze Schlüsselstelle, nicht ganz Riss, nicht ganz Verschneidung, nicht richtig Wandkletterei, bleibt mir auch jetzt noch ein Rätsel.
Ich steige hoch, lege eine ringwertige Sicherung, aber es geht nicht weiter! Zu schwer, oder doch nur die jährliche Angst, wenn es wieder los geht?
Almuth versucht es, wagt sich einen Zug höher, gibt dann auch auf, hatte aber etwas Entscheidendes getan - sie hatte eine bombenfeste Sicherung gelegt, die einen eventuelle Sturz gut abfangen würde.

Also versuche ich es nochmals, die neue Sicherung macht Mut, aber statt sinnvoll zu steigen, schiebe ich mich Stück für Stück seitlich, die Füße im Gegendruck tippelnd, hoch, komme schließlich wie eine fette Raupe auf dem schmalen Ausstiegsband zu liegen. Irgendwie schaffe ich es, mich auf den Rücken zu drehen, auch wenn ich nicht wusste, wieviel Platz hinter mir ist, noch ein Stück rückwärts robben, dann hinsetzen aufstehen, hoch - das erste Berg heil des Jahres, der erste Kracher und Lacher!

Sonnenturm Bielatal  Sonnenturm Bielatal Alter Weg  Standplatz Alter Weg Sonnenturm  Gipfelbuch Klettergipfel Unke Bielatal

Honigsteinscheibe Alter Weg Einstieg  Honigsteinscheibe Alter Weg Sicherungsmittel Ufo  Gipfelbuch der Honigsteinscheibe  Osterhase auf der Honigsteinscheibe

Teamwork und Erfolg lassen unseren Mut wachsen, wir besteigen einen weiteren Gipfel und entscheiden uns, am Folgetag, Ostersonntag, ein offenes Problem aus dem Jahre 2022 anzugehen; die Honigsteinscheibe in Rathen.

Im Zustieg bleiben wir zunächst fast zwei Stunden am Türkenkopf stehen und beobachten die Kletterer in der Südwand. Almuth hat schon lange Gefallen an dieser hohen steilen Mehrseillängenroute (V*) gefunden, heute endlich konnte sie die Kletterer im Quergang der zweiten Seillänge, den ich schon bewältigt, aber in dem ich ein anderes Mal auch aufgegeben habe, beobachten. Nun, wir werden sehen, was das Jahr bringt, ob und wann sie sich hier hochwagen wird!

Nach dem, was dann kam, traue ich ihr das allemal zu - sie ist einen meiner "Nie-wieder-Wege", den Alten Weg IV an der Honigsteinscheibe, sauber vorgestiegen! Nachdem ich das im Februar 2002 gemacht hatte, hatte ich mir geschworen, das nie wieder zu tun, dann aber 2022 Almuths Wunsch beim Vorbeigehen entsprochen (ha, muss ihn ja nicht vorsteigen!), es doch zu probieren - aber es war ihr zu unsicher, ich habe gleich abgewunken - ich nicht!

Nun aber hatten wir "aufgerüstet". Mit einem 8er und 10er Ufo am Gurt sollte das kein Problem mehr sein. Und tatsächlich legt Almuth diese beiden Teile ringwertig, zieht die beiden sehr schweren Züge durch und springt dann jubelnd auf dem Gipfel herum!

Klettergipfel Westlicher Feldkopf  Bergpfad Honigsteine Rathen  Klettergebiet Nikolsdorfer Wände  Einstieg Klettergipfel Barriere

Mittelweg am Klettergipfel Barriere  Gipfelbucheintrag Klettergipfel Barriere  Boofe in den Nikolsdorfer Wänden  Buschwindröschen Frühling

Mehr sollte an diesem Tag nicht sein, das war nicht zu toppen und auch der seit einer Stunde über uns kreisende Rettungshubschrauber geht uns auf die Nerven. Später erfahren wir, ein fünfjähriger Junge war "abhandengekommen", nach neun Stunden lebend wiedergefunden! Wer zum Teufel lässt ein fünfjähriges Kind mit einem Laufrad in diesem Gelände, nein, nein, nicht unten auf den flachen Wege, im abschüssigen Knotenweg, fahren?

Am Ostermontag beendeten wir die ersten Klettertage des Jahres unter anderem mit dem Mittelweg auf die Barriere in den Nikolsdorfer Wänden, einer nicht Jedermanns-Sache-Reibungsklettrei, und konnten resümieren: schöne Ostertage, guter zufriedenstellender Kletterstart, der Hoffnung auf mehr macht!

Meine Laufrunde durch das Gebirge

Distanz: Kilometer
Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter

Download Track Laufrunde Elbsandsteingebirge

 

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