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Jahresletzte Kletterei an der Raupe im BielatalTour 01/2020
Tümpel, Liebe, Raupe und Jahreserster mit einer Fledermaus

Fledermäuse halten zweifelsohne Winterschlaf. Diesmal aber war es überraschend ganz anders! Aber von vorn:
Es war bereits gegen 13:30 Uhr des Neujahrstages, als Almuth abermals auf den Absatz des Alten Weges am Kubulus zurücktrat. Kein Wunder, die etwa 2 m hohe Schlusswand mit nur einem Seitgriff und dem ersten Tritt über Hüfthöhe ist für ihre Körpergröße eine echt knackige Nuss. Die Jahreserste 2020 war in Gefahr …

Bereits in den letzten Tagen des Jahres 2019 waren wir in das Elbsandsteingebirge gereist, um dort einen ruhigen Ausklang zu finden und angemessen in ein neues, besseres Jahr zu starten. Wir hatten alles richtig gemacht! Auf einer spannenden landschaftlich herausragenden Wanderung ging es durch den Tümpelgrund bei Wehlen (hierzu wird es demnächst eine gesonderte Wanderempfehlung auf dieser Webseite geben), auf einer anderen über die Bergsteigergedenkstätte auf der Hohen Liebe in die Schramm- und Affensteine.

 Tiedgestein bei Rathen  Otto-Beyer-Schlucht im Tümpelgrund  Tümpelgrundweg bei Wehlen  Sandsteinbruch Rathen

kupfernes Buch auf der Hohen Liebe  Bergsteigerehrenmal Hohe Liebe  Hohe Liebe im Elbsandsteingebirge  Teufelsturm bei Schmilka  Aufstieg Breite Kluft Schmilka

Aussichtspunkt Breite Kluft bei Schmilka  Rast an der Breiten Kluft bei Schmilka  Wanderung durch die Lehne  Pizza in der Pizzeria L'Osteria Dresden

Am letzten Tag des Jahres wollten wir etwas für uns ganz Besonderes tun: einen Deckel auf das vergangene bitter-schöne Jahr legen, symbolisch für uns einen sehr notwendigen Abschluss finden. Wie bereits am ersten Tag 2019 ging es ins Bielatal und auf die zugegeben einfache Raupe. Almuth hat später ins Gipfelbuch geschrieben: „Wie der Anfang sollte auch das Ende sein …!“

Nun, es war fast so: diesmal hat es allerdings nicht geregnet und damals wollte Almuth vorsteigen, diesmal wollte und musste sie es.

Aber das war natürlich kein Problem, der Gipfel wurde gemeistert und das Kletterjahr beim Bier in der Daxensteinbaude angemessen beendet.

Später haben wir mit einem kleinen Feuerwerk versucht, unsere bösen Geister der Vergangenheit zu vertreiben, eine schöne Silvesterparty bei und mit unseren Freunden in der Gaststätte und Pension „Am Weinberg“ in Mittelndorf gefeiert und mit einem Heckenbrand, ausgelöst durch eine Rakete, gleich einen spannenden und nicht so schönen Höhepunkt erlebt. Vielleicht bleibt es der einzige unschöne 2020?!

Einstieg Alter Weg Raupe im Bielatal  verspannte Sicherung im Sandstein  Almuth Bergmann auf dem Gipfel Raupe  Gipfelbucheintrag auf der Raupe Almuth und Aldo Bergmann

Abseilöse auf der Raupe im Bielatal  Almuth und Aldo Bergmann vor der Raupe im Bielatal  Silvesterrakete in Mittelndorf  Heckenbrand durch Silvesterrakete in Mittelndorf

Und dann der Neujahrstag!

Was war das für ein Traumwetter: strahlender Sonnenschein und die eisigen Temperaturen des Morgens waren bald durch die wärmende Sonne verdrängt.

Es ging zum Gipfel Enkel in den Nikolsdorfer Wänden – er war als Jahreserster ausgewählt. Vor Ort dann aber eine böse Überraschung: der Alte Weg war extrem moosig, feucht und rutschig. Almuth war in ihrem Tatendrang zwar Feuer und Flamme und wollte es trotzdem versuchen, aber unsere Gesundheit in einer Reibungskletterei aufs Spiel setzen – nein!

Wir wechselten zum nahegelegenen Kubulus, es sollte auch dort der Alte Weg (III) sein und zügig war Almuth die ersten Meter gestiegen – bis eben zum Absatz vor der Schlusswand!

Ich kannte zwar die Auflösung für das eingangs beschriebene Problem, aber Almuth schaffte es einfach nicht, den entscheidenden versteckten Griff auf der Gipfelfläche zu erreichen …
Irgendwann, es war inzwischen schon fast 14 Uhr, hatte sie meiner Bitte nachgegeben, einen Standplatz gebaut und mich nachgeholt. Nein, ich konnte mit meinem Handicap den entschiedenen Zug auch nicht im Vorstieg machen, wusste aber um die psychologische Wirkung, wenn jemand hinter einem steht.

Und siehe da, nur das Gefühl, dass ich sie halten würde, hat gereicht: Seitgriff genommen, Körperspannung aufgebaut, ein Fuß auf Reibung an die senkrechte Wand und aufrichten!  Schon war die rechte Hand auf dem Gipfel – und der Rest ist dann ein Kinderspiel.

Wir waren zwar nicht die ersten 2020 hier oben, haben aber in der warmen Sonne in einer tollen Teamleistung einen wunderschönen jahresersten Gipfel erstiegen!

Folge der Aktion: die Zeit war knapp! Denn, und nun komme ich auf den Anfang dieses Beitrags zurück, nicht alle Fledermäuse halten Winterschlaf!

Klettergipfel Enkel Alter Weg  Kubulus Alter Weg Einstieg  Kubulus Alter Weg Schlüsselstelle  Almuth Bergmann auf dem Gipfel Kubuluis

Aldo Bergmann an der Abseilöse des Kubulus  Abseilspaß am Kubulus  Die Fledermaus in der Semperoper Dresden  Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt Dresden

Almuth hatte einmal mehr ihr Talent (ich nenne es immer „Jugend forscht“) bewiesen und das nahezu Unmögliche möglich gemacht: sie hatte trotz Ausverkauf sämtlicher Aufführungen zwei freigewordene Plätze und dann auch noch für die Neujahrsaufführung der Operette „Die Fledermaus“ in der Semperoper Dresden ergattert!
Also ruckzuck zurück nach Mittelndorf, Körperpflege, angemessene Kleidung, Zylinder und Maske zum Thema passend angelegt und ab nach Dresden!

Knapp aber pünktlich genug saßen wir um 17 Uhr auf unseren Plätzen und konnten eine großartige Inszenierung (mit Wolfgang Stumpf als „Frosch“ haben wir erstmals einen bekannten Fernsehschauspieler live auf einer Bühne erlebt) genießen.

Was für ein Jahresstart 2020 – besser geht es nicht! Möge er ein Omen für unser Jahr sein!

Der Kater des Erlebten lag am Morgen des 2. Januars schwer auf uns. Die Sonne schien, es war schön, was könnte man alles aus diesem Tag machen! Aber wir waren innerlich so sehr zufrieden, ganz ruhig, ausgeglichen, wir waren uns sicher, dieser erste Tag des Jahrs wird durch den zweiten nicht zu toppen sein.

Es zog uns nach Hause!

Kurzerhand brachen wir unseren Urlaub einen Tag früher ab, genossen noch ein paar Stunden auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Dresden (der für mich in der Januarsonne geradezu vor Optimismus sprudelte – nichts von diesem manchmal so schweren Weihnachtsgefühl) und fanden so zurück nach Cottbus und in das neue Jahr mit all dem, was es uns bringen wird!

Bergsteigerehrenmal und großartige Fernsicht auf der Hohen Liebebergsteigerehrenmal hohe liebe

 

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