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Tschigat Ostflanke Tschigat / Cigot (2998 m)
Die Überschreitung

Wer schon einmal in Meran/Südtirol war und gute Sicht hatte, hat den Tschgat mit Sicherheit gesehen. Denn es handelt sich um ein markantes Felshorn, das stolz über  das Tal hinausragt. Er gilt als einer der attraktivsten Gipfel der Texelgruppe und auch als einer der umstrittensten: denn die südtiroler und die italienischen Landvermesser sind sich nicht einig, wie hoch er eigentlich ist. Die einen sprechen von glatten 3000m, die anderen von "nur" 2998 m. Uns ist diese kleine Nationalposse im Zeitalter der Raumfahrt egal, wir wollten diesen Berg erwandern.

italienische FAhneAber Vorsicht den Nachahmern: unsere Überschreitung ist alles andere als nur eine Wanderung, tatsächlich handelt es sich schon um eine leichte Kletterei mit einer Stelle im immerhin II. Grad und überwiegend in verdammt ausgesetztem Gelände. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind bei der Begehung des Ostkamins unbedingt erforderlich. Und eigentlich ist das, was wir getan haben, nämlich die Durchsteigung des Kamins ohne Helm, schon purer Leichtsinn.

Ausgangs- und Endpunkt: Partschins (631 m)

Die Führe: Mit der Greiter-Seilbahn zunächst zum Greiterhof, von dort Aufstieg zum Hochganghaus (1839 m) und weiter durch die Hochgangscharte (2441 m) zur Spronser Seenplatte. Von dort in Richtung Milchseescharte, hinter dem Milchsee jedoch auf nur spärlich markiertem Pfad durch teilweise wegloses Gelände zum nun schon deutlich sichtbaren Ostkamin des Tschigat. Diesen hinauf zum Gipfel. (2998 m)
Den Gipfel verlässt man über den Grat in nordöstlicher Richtung, teilweise drahtseilversichert zum Halsjoch (2808 m), steigt dann zur Lodnerhütte ab (2259 m) und kehrt durch das Zieltal nach Partschins zurück. Die Abfahrt ist mit der Steiner-Seilbahn möglich. Es handelt sich um eine volle Tagestour mit ca. 1700 hm im Auf- und Abstieg, wenn man die beiden Seilbahnen benutzt, sonst ca. 2300 hm. Anstrengend!

Literatur: "Südtirol 2", Gebietsführer, Bergverlag Rother - München, ISBN 3-7633-3305-3

Karte: KOMPASS, Wander-, Rad- und Skitourenkarte 051, Naturns-Latsch, ISBN 3-85491-540-3

Wenn man den schweißtreibenden Aufstieg zum Hochganghaus hinter sich hat, kommt es noch härter. Denn die nächsten 600 hm führen steil durch eine ausgesetzte und wegen der zahlreichen Begeher recht steinschlaggefährdeten Rinne in bissigen Serpentinen zum Hochgang (auch Hochgangscharte) hinauf. (Bild 1)  Von dort nähert man sich dem Tschigat aus östlicher Richtung und hat schon bald Einblick in den gipfelspaltenden Ostkamin (Bild 2) Im Kamin selbst sind dann Nerven, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt und ein beherztes Zugreifen ist gefordert. Auf Bild 3 befinden wir uns bereits im Einstieg des Kamins und damit schon in beachtlicher Höhe über dem Milchsee. Wenig später kommt eine recht heikle Querung, die Maria hier schwungvoll meistert.  (Bild 4) Über gut zu ersteigende Platten erreicht man schließlich den Gipfel.

Tschigat Überschreitung Hochgangscharte Tschigat Überschreitung Ostkamin Tschigat Überschreitung Rastplatz Tschigat Überschreitung Quergang

Und da wären wir dann auf dem Höhepunkt  dieser Bergfahrt: Maria, Frank Pfeiffer aus Eisenach, Aldo und Volker. Egal, wie hoch der Gipfel nun wirklich ist: der Ausblick ist gewaltig! Er reicht vom Großglockner über die Dolomiten zum Ortler und weit in die Ötztaler Alpen.
Doch die Tour ist noch lange nicht vorbei! Auch der Abstieg hat es  in sich - er ist lang und kräftezehrend. Zunächst geht es über plattiges Gelände, teilweise drahtseilversichert hinab zum Halsjoch, dann weiter über gute Pfade in das Zieltal  und dort über eine recht fragwürdige Brücke zur Lodnerhütte.
Dann folgen noch gut zwei bis drei Stunden Abstieg nach Partschins, je nachdem, ob man die Steiner-Seilbahn bei Nassereith nutzt, oder nicht.

Tschigat Überschreitung Gipfelkreuz Tschigat Überschreitung Normalweg Tschigat Überschreitung Zieltal Tschigat Überschreitung Zielbach

Fazit:
Eine Wanderung im Grenzbereich zur Kletterei (mit deutlicher Tendenz zum Klettern), die wir unbedingt weiter empfehlen können. Aber wie bereits gesagt: es handelt sich um ein äußerst anstrengendes hochalpines Unternehmen, das gute konditionelle Grundlagen erfordert. Mit Sicherheit ist das keine Tour für unerfahrene Tourengeher.

 

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