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lodner-cima-fiamanteLodner , Cima Fiammante, 3219m
Nordflanke - II

Nur wenige werden diesen herrlichen Berg in der Texelgruppe oberhalb von Meran kennen. Seine Besonderheit: entgegen dem sonst üblichen Alpengestein besteht er neben einigen wenigen Nachbarbergen aus Marmor. Selbst bei schlechtem Wetter hat man den Eindruck, er stünde in Flammen - und bei Sonnenschein überschlagen sich die Farben. Die gängigste Tour ist der Aufstieg über die Nordflanke. Der Nordferner erreicht Eissteilheit bis 42 Grad, die letzten 120 hm sind in geneigter unkomplizierter Wandkletterei oder Aufstieg im Schnee zu überwinden. Nur an der Kettensicherung, von der im "Gebietsführer Südtirol 2" gesprochen wird, fehlt es.

italian flag


Ausgangsort:
Partschins
Aufstieg durch das Zieltal zur Lodnerhütte (ab Steiner-Seilbahn ca. 2,5 Std), von der Lodnerhütte weiter talaufwärts zum markierten Stein, dann in mit Steinmännern markierter Stiege auf den höchsten Punkt des Ferners in der Nordscharte, abschließender Wandaufstieg (ca. 4 Std.)

Literatur: 
"Südtirol 2", Gebietsführer, Bergverlag Rother - München, ISBN 3-7633-3305-3

Karte:
KOMPASS, Wander-, Rad- und Skitourenkarte 051, Naturns-Latsch, ISBN 3-85491-540-3

Unsere Teams:
28.07.2000: gemeinsam gescheitert Maria Roßberg, Petra Reiter, Franz Auer, Volker Roßberg, Aldo Bergmann
02.08.2000: Volker Roßberg, Aldo Bergmann
26.07.2001: Maria Roßberg, Volker Roßberg, Aldo Bergmann

1. Am 27./28.07.2000 sollte der Gipfelaufstieg stattfinden. Bei herrlichem Sonnenschein waren wir am Abend des 27, Juli bis zur Zielalm aufgestiegen und hatten dort geschlafen. In den frühen Morgenstunden ging es dann bei Wärme und herrlicher Morgensonne in Richtung Gipfel. Dann aber der Schock: ein Gewitter,
Wetterumschwung, Schneefall. in 3010 m Höhe war Schluss, der Rückzug war die einzige richtige Entscheidung.

2. Jeder, der in die Berge geht, kennt dieses Gefühl, das in einem herrscht, wenn man einen Gipfel nicht geschafft hat. Auch wir hatten keine Ruhe und  das Wetter wurde wieder besser. Maria hatte die Lust auf die beschwerliche Tour verloren, also machten sich am 02.08.2000 Volker und Aldo allein auf den Weg. In herrlichster Morgensonne ging es in Richtung Gipfel, um 12 Uhr war es dann endlich auch geschafft.

3. Na, bei diesem Foto waren wir vielleicht stolz. Es ist der Blick zurück auf das Tageswerk. Aufgenommen auf ca. 2800 m Höhe der Lodner von Nordwesten. Sehr gut zu erkennen  links der Ferner, den man in der Scharte verlässt, um rechts den steilen Gipfelaufschwung hinaufzusteigen.
Übrigens: Beim Abstieg waren die angekündigten Wärmegewitter bereits heran. Im "Affenzahn" ging es bergab zur Lodnerhütte, die wir im wahrsten Sinne des Wortes beim ersten Regentropfen erreichten

4. Natürlich wollte auch Maria dort hinauf, nun, und da wir auch 2001 wieder vor Ort waren, ging es erneut in Richtung Lodnergipfel, diesmal mit einem Biwak oberhalb der Lodnerhütte auf ca. 2400 m Höhe. Herrlich, so eine Nacht im Freien - und bei der richtigen Ausrüstung merkt man den Bergfrost erst am Raureif des folgenden Morgens. Was wir aber noch merken mussten: Es lag massenhaft mehr Schnee, als im Vorjahr. Schon weit unterhalb des Ferners ging es über Schneefelder, und in der Nachmittagssonne wurde so mancher Bach unpassierbar.

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5. Doch der Schnee hatte auch seine Vorteile. Während wir im Vorjahr über scheinbar unendliche Geröllfelder am Gletscherfuß mühsam aufsteigen mussten, war diesmal der Aufstieg durch den festen Schnee fast ein Kinderspiel. Allerdings war auch die Schlusswand, die wir im Vorjahr mit leichtem Gruseln erstiegen hatten - unwahrscheinliche Steinschlaggefahr durch loses Geröll auf den Platten - völlig verschneit Es war schon ein blödes Gefühl zu wissen, dass der Schnee durch den man steigt, auf Platten lose aufliegt.

6. Also ging es sorgfältig gesichert an den im Abstand von ca. 30 m angebrachten Sicherungspunkten (verankerten Eisenstangen) Stück für Stück hinauf - und später auch wieder hinunter. Eine neue Erfahrung für uns war der gesicherte Abstieg des Ersten, der Abstieg an der Prusikschlinge für den zweiten und der anschließende gesicherte Abstieg des dritten.  Damit war die volle Seillänge nutzbar. Das haben wir uns hier zugegebenermaßen von anderen Bergsteigern abgeguckt :-).

7. Zuvor aber haben wir natürlich, diesmal zu dritt, ausreichend das Gipfelglück genossen - leider fehlt Volker auf dem Foto, er ist nämlich der Fotograf. Zwar gibt es auch eine Aufnahme von uns allen mit Selbstauslöser gefertigt, aber die ist so schlecht, dass sie beim besten Willen hier nicht präsentiert werden kann.
Übrigens: trotz Sonnenscheins war es auf dem Gipfel verdammt kalt. So wurde nichts mit dem Gipfelnickerchen, sondern es ging schleunigst wieder in tiefere wärmere Gefilde.

8. Was heißt eigentlich "wärmere Gefilde"? Klar war es wärmer, aber nur von oben. Denn wie bereits gesagt: nachmittags waren die niedlichen Bäche des Morgens reißende Ströme. Und wer nach Hause wollte, der musste durch diese eiskalte Fluten hindurch.
Aber mal ganz ehrlich, sieht man unserer Maria nicht die pure Lebensfreude bei diesem echten Höhepunkt der Tour an? Volker und Aldo haben wesentlich verbissener geguckt!

Alles in allem ist diese Besteigung des Lodners eine lohnende Bergtour, die allerdings nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Pickel und Steigeisen, sowie Seil und Sicherungsmaterial sind zumindest nach unserer Auffassung ein Muss!

 

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