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Seebrücke  und Sofitel Grand Sopot Auf den Spuren der Weltgeschichte – Unterwegs in Sopot und Danzig

Danzig, Sopot … klar hatte man davon gehört, wusste, wo ungefähr das liegt, aber hinfahren, ansehen, warum? Dann aber hatte ich einige Bücher von Günter Grass regelrecht verschlungen, wollte unbedingt seine Geburtsstadt, den Schauplatz vieler seiner Geschichten sehen. Es entstand ein spontaner Entschluss: wir kombinieren den Besuch der polnischen Ostseeküste im Badeort Sopot mit den Trommelschlägen Oskar Matzeraths – mit Danzig, heute Gdansk!

Die Reise war schnell geplant. Mit „my story Sopot Apartments“ war ein herausragend gutes Hotel/Apartmenthaus mit eigenem Parkplatz, Ladestation für Elektroautos und nur 100 m vom Sopoter Strand entfernt liegend gefunden, einige Sehenswürdigkeiten, die unbedingt gesehen werden wollten, als Eckpunkte festgesetzt.

Und nach einer abenteuerlichen Fahrt mit dem Elektroauto durch Polen, das ist demnächst eine eigene Geschichte wert, rollten wir am 05. September 2021 in eine warme erlebnisreiche Woche in Sopot ein.

 

Sopot ★ Zoppot

Seebrücke Sopot

Das in der Danziger Bucht gelegene polnische Ostseebad Sopot (deutsch: Zoppot) entpuppt sich als ein recht luxuriöser Kur- und Badeort mit einem kilometerlangen Sandstrand, zahlreichen Bars am Strand und im sehenswerten Ort und bemerkenswerten historischen und modernen Bauwerken. 
Mit der Seebrücke Sopot findet man hier die längste Holzseebrücke Europas und eine der am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Polens. Die Nachbarorte Gdansk/Danzig und Gdynia sind mit Fahrrad, überall herumstehenden Elektrorollern oder aber Bahn und PKW schnell und problemlos zu erreichen. Hier einige Bildeindrücke aus Sopot:

Danziger Bucht mystorysopot Sopot Beach Seebrücke Sopot

Johannes Paul II-Seebrücke Sopot Almuth und Aldo Bergmann Sofitel Grand Sopot Leuchtturm Ligthouse Sopot 

Plac Przyjaciół Sopotu Balneologisches Zentrum Sopot Garnisonskirche St. Georg Sopot Kirchenschiff Garnisonskirche Sopot

Krummes Häuschen Sopot Fish and Chips am Strand Sopot Möwe polnische Ostseeküste Abend in Sopot Beach

 

Westerplatte ★ Polnische Post Danzig ★ Museum des Zweiten Weltkriegs

Westerplatte

Erst durch Grass‘ Bücher habe ich bemerkt, dass ich seit jeher einem Irrtum, liegt wohl an der DDR-Bildung, unterlegen habe, dem auch andere, wie ich inzwischen erfahren konnte, unterliegen – der Zweite Weltkrieg habe mit dem Überfall auf den Sender Gleiwitz in Schlesien begonnen.

Das ist falsch, er begann am 01.09.1939 um 4:45 Uhr mit dem Beschuss des polnischen Munitionslagers auf der Westerplatte Danzig durch das deutsche Schiff „Schleswig-Holstein“.

Heute ist die Westerplatte mit den Überresten der Kaserne der polnischen Armee und einem weithin sichtbaren Mahnmal Denkmal für die Ereignisse dieses Tages und des polnischen Widerstandes gegen die Deutschen. Wir waren zufällig genau 82 Jahre nach dem Tag dort, an dem sich die polnischen Verteidiger ergeben haben. Entsprechend viele Polen und polnische Schulklassen waren mit uns unterwegs.

Ostseebad Westerplatte Polnisches Munitionslager Westerplatte Polnische Kaserne Westerplatte Ruine der Kaserne Westerplatte

Westerplatte Museum Papst Johannes Paul II Westerplatte Westerplatte Denkmal Denkmal auf der Westerplatte

Doch für mich persönlich war der Besuch der Polnischen Post Danzig, mit dem Sturm der Post zur gleichen Zeit fand hier die zweite kriegsbeginnende Handlung statt, deutlich beeindruckender. Vielleicht liegt das am Gebäude, das die Spuren der Kämpfe im Mauerwerk noch heute erkennen lässt, vielleicht am beeindruckenden Denkmal vor dem Haus, ganz sicher aber an Grass‘ „Die Blechtrommel“, in der dieses Ereignis beeindruckend verfilmt, noch wesentlich beeindruckender aber im Buch beschrieben ist, mit dem dieses Ereignis der Weltgeschichte in die Weltliteratur eingeflossen ist.

Polnische Post Gdansk Polnische Post Danzig Denkmal an der Polnischen Post Danzig Poststempel Polnische Post Danzig 1939

Muss man sich ein „Museum des Zweiten Weltkriegs“ ansehen, hat man nicht genug davon gelesen, gehört, wird regelmäßig erinnert? Mirko Löbel war es, der mich während unser stundenlangen Gespräche beim rennsteig-nonstop auf diese Danziger Sehenswürdigkeit aufmerksam gemacht hatte, die großartig, unbedingt sehenswert sein soll, so habe er gehört.

Dann standen wir vor diesem beeindruckenden Bau, tief Luft geholt, rein! Anstatt, wie von außen zu vermuten, hinauf, ging es im Gebäude hinab in den Abgrund des Krieges!

Ich fasse es mal so zusammen, ganz sicher nicht ausreichend, hoffentlich nicht irritierend: nach drei Stunden standen wir beeindruckt wieder draußen, haben nichts über Schlachten, Kriegshelden, Einseitigkeiten gehört oder gesehen. Die Ursachen des Krieges werden weltweit wertneutral zusammengetragen, man erlebt das Leid - auch weltweit und unabhängig von Nation und religiöser Zugehörigkeit – der Zivilbevölkerung und der Soldaten, Partisanen, Untergrundbewegungen, Hunger, Massenvernichtung,  Flächenbombardierungen, Vertreibungen … Es wird nie die Frage einer Schuld in den Vordergrund gestellt, selbst wenn man fast am Ende unter dem Nachbau der Atombombe steht, es bleibt ein anderer Eindruck der größten Katastrophe der Menschheitsgeschichte, das Gefühl, dass so etwas nicht wieder passieren darf.

Der Besuch ist unbedingt zu empfehlen!

Museum des Zweiten Weltkriegs Danzig museum of the second war Danzig Welltkriegsmusem Danzig Danzig Zweiter Welltkrieg

 

 Halbinsel Hel

Halbinsel Hel

Die Halbinsel Hel, auch Putziger Nehrung, ist eine durchaus bemerkenswerte geographische Besonderheit und klar, auch wir wollten Hela einmal erleben, einmal im Ort Hel stehen, wenn wir schon „in der Gegend“ sind. Aber Hel selbst war eine Enttäuschung. Die mit Bildern von Babyrobben beworbene Aufzuchtstation für Robben entpuppte sich als kleiner unspektakulärer Bereich mit zwei kleinen, von vier offensichtlich an Hospitalismus leidenden Robben bewohnten, Becken – das haben wir im Leipziger Zoo schon besser erlebt!
Hel selbst ist im Küstenbereich von „Fressbuden“ überfüllt, von Menschen überlaufen. Das muss man nicht erleben! 

Unser Halt auf der Rückfahrt in Jurata allerdings war bemerkenswert. Nur wenige Meter trennen hier das Ufer der Putziger Bucht vom Ufer der offenen Ostsee mit einem traumhaft schönen Strand (Panoramaaufnahme über diesem Text). 

Fokarium Danzig in Hel Forschungsstation für Robben Danzig Halbinsel Hela Danziger Bucht Neptun-Statue in Hel

 

 Gdansk ★ Danzig

Mottlaupanorama Danzig

Bleiben noch einige Worte zu Gdansk/Danzig.

Diese Stadt ist sehenswert! Hier treffen gut erhaltene gepflegte historische Bauten auf eine moderne Architektur, die sich nahtlos in das historische Bild der Stadt einfügt. Baustellen lassen ahnen, dass diese moderne Stadtentwicklung noch lange nicht zu Ende ist. Gemütliche Restaurants gibt es reichlich, schön ist es, am Ufer der Mottlau zu sitzen und polnische Spezialitäten zu genießen. Einige, scheinbar viele, tatsächlich aber wenige Bilder sollen dazu erzählen:

Hohe Tor Brama Wyżynna Danzig Langgasser Tor autofreie Straße Dluga Gdansk Historisches Museum Danzig Muzeum Gdańska Neptunbrunnen Fontanna Neptuna vor dem Artushof

Zielona Brama Grünes Tor Gdansk Milchkannentor Brama Stągiewna Speicherinsel Danzig Danzig Drehbrücke Mottlau Mottlau, Motława Gdansk Danzig

Königliche Kapelle Danzig Zeughaus Danzig Marienkirche Danzig Kirchenschiff Marienkirche Danzig

Bootsfahrt auf der Mottlau in Danzig Schifffahrt auf der MMottlava in Gdansk Hafen und Fischmarkt Danzig Hafeneinfahrt Fahrrinne Hafen Danzig in Neufahrwasser

Unser Fazit:

Wir haben eine Reise in eine landschaftlich sehr schöne, historisch schwer beladene polnische Region erlebt, die erlebenswert ist, die wir nur zu gern weiterempfehlen und vielleicht, mit anderen Sehenswürdigkeiten als Eckpunkte, irgendwann wiederholen werden.

 

 

Danke für

den Besuch

auf Quackensturm®

Genieße dein Leben!